Auf ein Wort mit: @themoldernway – Wenn Fotografen Sneaker schießen

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Artikel aktualisiert am 16.10.2019.

What’s on my feet today, Latest Pick Up, einfach so… Es gibt mannigfaltige Gründe warum man seine Sneaker ablichtet und dann, Willkommen in 2018, natürlich auch ins Internet würfelt. Doch zwischen einem schnellen Schnappschuss mit dem alten iPhone 4 und einem professionellen Shooting liegen natürlich Welten. Und aus diesem Grund unterhielten wir uns mit denen, die es wissen müssen. „Auf ein Wort mit“: Sneakerfotografen – „themoldernway“.

Part 1: „themoldernway“

Sascha Priesters ist Fotograf und vor allen Dingen unter seinem Instagram-Pseudonym „themoldernway“ bekannt. Der Frankfurter arbeitet hauptsächlich im Bereich der Sneaker-, Streetwear- und Urban-Fotografie und sollte daher wissen, worüber er spricht, wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass man das auch ohne Worte bereits sieht, wenn man sich seine Fotos anschaut. Wir haben uns natürlich trotzdem mit dem Sneakerfotografen unterhalten.

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Sascha, was war zu erst da? Die Liebe zu Turnschuhen oder das Fotografieren?
Also der Turnschuh war zuerst da, ganz klar. Ich habe damals eigentlich nur ein paar Fotos von meinen Schuhen machen wollen. Die Grundidee war, ein cleanes Foto vorne auf den Schuhkarton zu kleben, damit ich weiß was drin ist, was ich allerdings bis heute nicht umgesetzt habe. (lacht) Ich habe mir auf Ebay für ca. 80 EUR eine alte Canon EOS 20D ersteigert und dann einfach losgelegt. Irgendwann ging es dann von Schuhen auf den ganzen Streetwear / Lifestyle Bereich über, in dem ich mich auch heute noch sehr wohl fühle.

„themoldernway: Sneaker zu fotografieren, ist eine der einfachsten und schwierigsten Dinge zugleich“

Was ist für dich der wichtigste Aspekt beim Thema Sneaker- und Streetwear-Fotografie?
Ganz am Ende natürlich das Ergebnis. Ich glaube, es gibt da keinen Aspekt, der am wichtigsten zu behandeln ist, sondern alle Faktoren, die ein gutes Foto ausmachen, müssen einfließen. Sei es das Licht, die Location oder das Model. Jede Kleinigkeit macht am Ende den qualitativen Unterschied. Ich glaube, einen Schuh zu fotografieren, ist einer der einfachsten und schwierigsten Dinge zugleich. Ein Sneaker kann sehr schnell viel zu globig, aber auch zu flach oder komplett daneben aussehen, je nachdem wie man Fuß und Kamera positioniert.

Mit welchem Equipment schießt du und wie hältst du es mit den technischen Einstellungen?
Seit neustem darf ich die Sony Alpha a7 III mein Eigen nennen. Wirklich eine geile Kamera. An Objektiven arbeite ich zurzeit mit 24mm, 50mm und 100mm. Und als nächstes wäre da noch der Wunsch nach einem 70-200mm. Ich nutze meine Objektive unterschiedlich, je nach Motiv, aber auch nach Lust, Laune und Experimentierfreudigkeit. In normalen Fällen würde ich ein 24mm niemals für ein klassisches OnFeet nehmen, einfach weil kein Schuh der Welt dabei gut rüberkommt. Doch ab und an wird auch so etwas mal getestet. Ansonsten versuche ich natürlich einen Schuh komplett scharf darzustellen und nicht die Blende 1.4 komplett auszureizen, nur weil es die Linse her gibt.

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„Ich mag meinen Style gerne rough“

Wie würdest du denn deinen eigenen Stil beschreiben?
Meist sind meine Bilder nicht sehr farbenfroh und reduzieren sich auf einige Leitfarben. Mein Bearbeitungsstil lassen die Fotos eher etwas „rough“ aussehen. Ich denke, meine Art an Fotos ranzugehen, passt extrem gut in den Streetwear / Lifestyle Sektor, nicht nur was meine Bearbeitung angeht. Ich versuche immer wieder neue Dinge auszuprobieren, seien es neue Perspektiven auf Fotos, als auch Wege, meine Arbeiten zu präsentieren. Klar erfinde ich das Rad nicht neu, aber ich habe einfach unheimlichen Bock kreativ zu sein und mit Gleichgesinnten Dinge anzugehen und umzusetzen.

Welches war denn dein bisheriges Lieblingsprojekt/-shooting?
Ich wundere mich gerade, dass mir diese Frage noch nie jemand gestellt hat… Wirklich schwierige Frage, denn es gibt viele extrem coole Projekte, an denen ich beteiligt sein durfte… Aber wenn ich mich für eins entscheiden muss, dann würde ich glaube ich das NBHD Country Camo Shooting von 43einhalb zusammen mit Nike nennen. Hintergrund war das Country Camo Pack von Nike, zu dem die besten Streetstyle Fotografen nach Frankfurt eingeladen wurden um den Nike Air Max 97 „German Camo“ zu shooten. Ich habe mich neben meinem Beitrag an Fotos im Vorfeld auch um die Locations gekümmert. Der Grund, warum ich dieses Event ausgesucht habe, hat nicht unbedingt etwas mit meinen Endergebnissen zu tun, sondern viel mehr damit, dass auf einem Fleck so viele gute Fotografen waren und es einfach Bock gemacht hat, zusammen loszuziehen und Ideen umzusetzen. Unfassbar spannend war es am Ende zu sehen, wie unterschiedlich jeder Fotograf die jeweilige Location genutzt hat, um den Schuh in Szene zu setzen.

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„An alle Sneakerfotografen: geht raus – fangt an!“

Welchen Tipp hast du für die Leute da draußen, die auch Bock haben Fotos zu schießen?
Eigentlich einen ganz einfachen: Geht raus und fangt an! Ihr braucht keine 5.000 EUR an Equipment und ihr müsst auch nicht in New York City leben, um gute Fotos zu schießen. Legt einfach los und macht euch keine Gedanken um das Drumherum, denn das Equipment ist auch nur so gut, wie der, der es bedient. Für den Satz werden jetzt alle Leser die Augen rollen, aber Übung macht den Meister. Um richtige Blickwinkel, Locations und Lichtsituationen zu erkennen, bedarf es einfach Übung und die muss man sich erarbeiten. Also ran an den Speck.

Top 3 Städte für Sneakerfotografen aus deiner Sicht?
Ich glaube, da gibt es keine Top 3. Viele Städte haben viele geile Spots. Und dazu fehlen mir noch einige Städte, die ich noch besuchen muss und will. Aber Paris gehört für mich auf jeden Fall dazu und auch Frankfurt hat viel Potential für Shootings.

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„Sneaker sind eine Momentaufnahme“

Top 3 Sneaker ever?
Auch bei solchen Fragen kann ich mich nie wirklich festlegen und es ist bei mir auch so eine Momentaufnahme. Schon immer auf meiner Favoritenliste stand der Asics X St.Alfred Gel Lyte III „Lakeshore“. Einfach ein genialer Schuh. Wer eine US 11 hat – melde dich! lacht Einer meiner aktuellen Favoriten ist definitiv der Air Max 97/1 von Sean Wotherspoon, allein bei Cord hat man mich schon. Und für mich Underrated des Jahrhunderts: der Reebok X Footpatrol Workout Plus vom letzten Jahr. Ich finde es einfach gut, was Footpatrol immer wieder in ihren Projekten umsetzt und auch hier ist ihnen ein unfassbar guter Schuh gelungen.

Sascha Priesters auf Instagram: instagram.com/themoldernway

photos: @themoldernway

Amadeus Thüner

Amadeus arbeitet für eine große PR Agentur und ist schon seit langer Zeit dem Turnschuh verfallen. Als freier Redakteur, Moderator und selbst ernannter “Medienfuzzi” arbeitet er zudem für diverse Magazine oder Plattformen, wie dem Tätowier Magazin, oder auch für Red Bull Music.