Auf ein Wort mit: Crystal F / Ruffiction – Musiker und ihre Sneaker

Crystal F / Ruffiction Interview

Artikel aktualisiert am 23.01.2024.

Sneaker und Rap – eine lebenslange Liebesgeschichte. Und auch bei Crystal F von Ruffiction wird diese Liebe ganz groß geschrieben.

Crystal F zwischen YouTube und Podcast

Zwischen YouTube-Spaß mit Ehefrau Eda Vendetta und den Aufnahmen zu seinem eigenen Podcast „In der Umkleide“, ist Crystal F vor allen Dingen Rapper und Teil der Berliner Crew Ruffiction. Diese lieferten zuletzt eine erneut erfolgreiche Tour zu ihrem Album „Ausnahmezustand“ ab und hinterließen diverse in Schutt und Asche gelegte Konzertlocations. Die Ruffiction Armee ist eben auch eine große. Welche Sneaker der sympathische und vielseitig-kreative Musiker dabei am liebsten auf der Bühne trägt, verriet er uns zuletzt in einem Gespräch.

Kannst du dich noch an deinen ersten Sneaker erinnern?
Welcher mein erster Sneaker war, weiß ich tatsächlich nicht mehr. Am Anfang habe ich viel Skate Marken getragen wie zum Beispiel Circa oder die Pro-Schuhe von Chad Muska und Tony Hawk. Dann viel Schrott. (lacht) Der erste Schuh, der mir dann tatsächlich was bedeutet hat und in mir die Begeisterung für Sneaker ausgelöst hat, war der Asics x Footpatrol Gel Saga. Es war der erste Schuh, den ich von Fotos her gesehen habe und dachte, den muss ich haben. Ich bin dann mit einem Freund zum Camp-Out vor der Solebox gefahren, wo die Jungs seit Donnerstag schon gewartet haben. Später habe ich ihn mir dann von meinem Freund Blood Spencore abkaufen können. Für 220 Euro. Ich habe Wochen gebraucht um die Hürde zu überwinden ihn zu tragen. Heutzutage kostet ja jeder Ultra Boost knapp 200 Euro.

Crystal F / Ruffiction Interview

 

„Der adidas Hype hat alles kaputt gemacht“

Wie kam es dazu, dass du dich mit Sneakern beschäftigt hast? Was steckte für dich dahinter? Und würdest du dich als „Sneakerhead“ bezeichnen?
Meine Frau Eda war schon immer Sneaker begeistert. Irgendwann wuchs in mir dann auch der Wunsch nach mehr Schuhen. Ich habe dann versucht, mir am Anfang jeden Monats ein Paar zu kaufen. Aus der Begeisterung wurde dann ein starkes Hobby. Ich glaube, eine Zeitlang habe ich mich mehr mit Sneakern beschäftigt als mit Musik. Was bei mir was bedeuten will. Aber ich mochte Einordnungen noch nie. Ich denke, man kann Sneaker mögen ohne sich selbst als Sneakerhead, -freak oder sonstwas zu sehen. Wenn man sich viel damit beschäftigt, sein Instagram Account fast nur aus on feet Fotos besteht und man die ganze Zeit auf der Jagd nach dem nächsten Teil der Sammlung ist, dann macht das die meisten schon als solche aus. Für mich waren die Camp-Outs und das gemeinsame abhängen in Läden wie Solebox oder Overkill eigentlich eine der coolsten Sachen. Es hatte was von einer eingeschworenen Gemeinde. Jeder kannte irgendwie jeden und die meisten Außenstehenden hielten einen für komplett bescheuert. Durch die Yeezy Raffles und den adidas Hype ist meiner Meinung nach aber die komplette Szene entwurzelt worden, sodass alle Sachen die mir Spaß gemacht haben, nicht mehr vorhanden sind.

Dennoch hast du zuletzt angemerkt, dass dich adidas in einem anderen Bereich nachhaltig beeindruckt hat.
Die Boost Technologie hat schon alles verändert. Dadurch, dass ich lange nur noch Boost getragen habe, ist der Wunsch nach anderen Schuhen gen Null gesunken. Ich mag Asics immer noch sehr und habe den Reebok Club-C ebenfalls für mich entdeckt, da man irgendwann auch den Fuß von Boost entwöhnen will. Ansonsten kommt einem irgendwann jeder andere Schuh wie ein Stein vor.

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„An Overkill könnten sich viele mal ein Beispiel nehmen“


Auf welchen Release freust du dich in diesem Jahr am meisten?

Ich habe leider nichts mehr auf dem Schirm. Wenn ich Dinge mitbekomme, dann nur wenn Overkill wieder was abliefert. Die Jungs geben sich immer sehr viel Mühe mit jedem Produkt auf dem ihr Name steht. Da sollten sich viele andere ein Beispiel daran nehmen. Seit Hikmets Weggang von Solebox kommt da ja auch nichts mehr wirklich nach, wenn man ehrlich ist…

Welche 3 Sneaker trägst du aktuell am häufigsten?
Reebok Club C in Weiß, Yeezy 350 v2 Cream, Asics x Kith Gel Sight Pacific.

Und welcher Schuh funktioniert auf der Bühne für dich am besten?
Club C, Yeezy 350 Pirate Black und Ultra Boost in Weiß. Damit haben sich die letzten zwei Touren optimal spielen lassen.

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„Mein Sneaker – inspiriert von Katzen“

Wenn du deinen eigenen Ruffiction Sneaker designen könntest, wie würde der aussehen?
Wenn es um einen Ruffiction Schuh gehen würde, würde er wahrscheinlich schwarz, grau, rot sein. Dies sind immer wiederkehrende Farben in unser Bandgeschichte. Egal ob Merch, Cover oder Videos. Ein Hauke Sneaker würde wahrscheinlich inspiriert von meinen Katzen sein. Eda hat mir das aber schon vorweg genommen, indem sie einen Birma Presto bei Nike designen durfte. (grinst)

 

photos: Crystal F

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Amadeus Thüner

Amadeus arbeitet für eine große PR Agentur und ist schon seit langer Zeit dem Turnschuh verfallen. Als freier Redakteur, Moderator und selbst ernannter “Medienfuzzi” arbeitet er zudem für diverse Magazine oder Plattformen, wie dem Tätowier Magazin, oder auch für Red Bull Music.